FÖRDERVEREIN Mitglieder aus dem Kreis Alzey-Worms helfen seit 15 Jahren in Ruanda / Über 200 000 Euro an Spenden in Projekte investiert

ALZEY-WORMS (red). Von erfolgreicher und konstruktiver Arbeit, die dazu beiträgt, dass die Situation in einem der ärmsten Länder Afrikas stabil bleibt und keine Menschen auf der Flucht sind, berichtete der Vorsitzende Christoph Burkhard in der jüngsten Mitgliederversammlung des 62 Mitglieder zählenden Fördervereins Ruanda/Alzey-Worms. Seit der Gründung vor 15 Jahren wurden zahlreiche Projekte vom Verein im Partnerland von Rheinland-Pfalz durchgeführt. Belegt wurde diese Aussage vom Schatzmeister des Vereins, Joachim Maurer, der nicht nur eine gute Kassenlage bilanzierte, sondern auch bekannt gab, dass seit Gründung im Jahr 2001 der Verein insgesamt 211 119,08 Euro an Spendenaufkommen in Projekte umgesetzt hat.
Lauf-Events für den guten Zweck
Christoph Burkhards Dank galt insbesondere den Partnerschulen im Landkreis, die durch die Aktion Tagwerk und andere Veranstaltungen das Engagement des Vereins in Ruanda tatkräftig unterstützen.
Christine Müller, die alle Projekte betreut, gab einen Überblick. Neben der jährlichen Teilnahme am Volkermarkt und am Tag der offenen Tür im Weingut Bernhard-Räder in Flomborn, wo seit Mai auch Bilder von ruandischen Künstlern für ein Jahr ausgestellt werden, besucht sie Schulen, in denen sie über die Projekte in Ruanda informiert und Rückmeldung gibt, wie die Spendengelder eingesetzt werden. So hat etwa die Grundschule Eich im Berichtszeitraum zwei Spendenläufe durchgeführt, und mit den insgesamt erlaufenen 5200 Euro konnten Biotoiletten gebaut, zwei Computer, Schulmaterial, Schulkleidung und Klassenmöbel in der Partnerschule Kiziguro angeschafft werden. Höhepunkt der Arbeit von Christine Müller waren ihre zwei Reisen nach Ruanda, wo sie alle Projekte besucht und ihre Eindrücke und Berichte an die Partnerschulen im Landkreis weitergegeben hat. Sie kam auch mit neuen Projektvorschlägen zurück. So hat der Verein mit 25 000 Euro die Berufsschule Muramba weiter ausgebaut. In der Berufsschule Benebikira Ngarama wurden Klassenräume und Zisternen gebaut, und vor vier Wochen wurde ein weiterer Neubau von Fachräumen und Bibliothek begonnen. In dieser BBS wurden bis jetzt 21 300 Euro eingesetzt. Hier engagiert sich auch die Partnerschule von Ngarama, das Gymnasium am Römerkastell Alzey, durch die Teilnahme an der Aktion Tagwerk und anderen schulischen Veranstaltungen.
Schulen pflegen Partnerschaften
Für die Behindertenschule Ineza Kabaya konnte die Löwenschule in Alzey als neue Partnerschule gewonnen werden. In Ineza Kabaya wurden Fach- und Schlafräume, behindertengerechte Toiletten und Waschräume sowie Nutz- und Schmutzwasserzisternen gebaut. 15 000 Euro konnte der Verein beisteuern. 50 000 Euro kamen vom Land. Zurzeit nehmen zwei Mitarbeiter von Ineza Kabaya an einer Weiterbildung in Kigali teil. Die Kosten von 1200 Euro hat der Verein übernommen. Im Anschluss an die Versammlung zeigte der Geschäftsführer des Fachverbandes Farbe, Gestaltung und Bautenschutz, Norbert de Wolf, einen Film über einen weiteren Einsatz der Aktion „Geselle trifft Gazelle“ in Ruanda und warb für das Großprojekt der Maler-Innung „Ruanda 2020“: Am 20.2.2020 sollen um 20.20 Uhr 220 Gesellen für 220 Stunden nach Ruanda zum Arbeitseinsatz mit jungen ruandischen Handwerken fliegen.
Die ruandischen Schüler profitieren besonders von der Unterstützung durch den Förderverein, dessen Mitglieder auch regelmäßig nach Afrika reisen.